Bereits im vergangenen Frühjahr war ich mit Bächli Bergsport am Schilthorn unterwegs, um die Werbefotos für den Winter 2017/18 zu erstellen. Dabei standen Schneeschuhlaufen, Ski-/Skihochtouren sowie Freeriden auf dem Programm. Übernachten durften wir direkt in der Bergstation am Schilthorn. Innerhalb von knapp drei Tagen erstellten wir die ganze Werbefotografie für die anstehende Wintersaison.
Zum ersten Mal setzte ich bei diesem Shooting die Drohne ein. Zuvor hatte ich so fleissig wie möglich geübt, um die Drohne und das Filmen sowie das Fotografieren im Griff zu haben. Als wir dann auf dem Grat standen, waren Starten und Landen dann aber doch wesentlich anspruchsvoller als auf einem grossen Platz (Making Of Fotos von Marcus Lyss). Mit Fingerspitzengefühl klappte dann alles problemlos.
Auf dem schmalen Grat ist es nicht ganz einfach, eine waagrechte Ebene für Start und Landung der Drohne zu finden.
Die Drohne ermöglichte es, Bilder zu schiessen, die sonst nur mit wesentlich grösserem Aufwand möglich gewesen wären. Dabei spreche ich nicht nur von der Vogel-Perspektive, sondern auch von der Möglichkeit, Alpinistem an einem Grat aus allen Richtungen zu fotografieren. Es war sehr spannend zu sehen, dass das Rohmaterial der Drohne nicht nur für Film sondern tatsächlich auch für Fotos genutzt werden kann.
Doch auch mit der herkömmlichen Kamera hat man die Möglichkeit, ungewohnte Perspektiven einzufangen. Als es ums Freeriden ging, grub ich mir unterhalb eines kleinen Grates ein Loch, legte mich hinein und montierte das Fischauge. Unsere beiden Freerider hatten ca. 2 Meter Platz, um Anlauf zu holen und direkt über mich zu springen. Sobald ich die Skispitze durch die Kamera sah, drückte ich ab und fotografierte den Sprung mit Seriefeuer. In der Postproduktion entfernte ich dann die Krümungen, die beim Fischauge entstehen. So erhielten wir einige spannende Shots, die man nicht überall machen kann.
Das Fischauge ermöglicht es, spannende Perspektiven einzufangen. Hier überspringt der Freerider meine Position – im Schnee eingegraben.
Wir fotografierten von frühmorgens bis am Abend, solange das Licht noch etwas hergab. So entstand dann auch das Bild von Jonas, der die Felle abzieht, gegen Ende des Tages (s. unten). Generell bedeuten solche Shootings lange Arbeitsstunden und kurze Nächte. Denn sobald alle Fotos im Kasten sind, speichere ich die Fotos auf dem Laptop und sichere sie direkt auf zwei Festplatten. Die Speicherkarten entnehme ich den Kameras und setze frische für den nächsten Tag ein. Zudem lade ich alle Akkus, die in der Kälte besonders gefordert sind. Doch man muss die Zeit am Berg nutzen, das Resultat entschädigt dann für alles.
Bei meinen Shootings setze ich seit rund zwei Jahren ausschliesslich auf Kameras und Obektive von Fuji. Immer wieder staune ich dabei über den Dynamik-Umfang der Kameras. Beim Fotografieren versuche ich, so gut wie möglich überberlichtete Bereiche zu vermeiden. Besonders wichtig scheint mir das im Schnee. Somit sehen die Fotos auf dem Display der Kamera folglich immer etwas dunkler aus. In der Postproduktion hole ich dann die Schatten wieder rauf und staune immer wieder, wie viele Details erhalten bleiben.
Doch technische Aspekte sind ja selten das Spannendste an Fotos. Die Stimmungen, die wir am Schilthorn, nach dem Schliessen der Stationen sogar exklusiv, erleben durften, waren unglaublich und bedürfen auch nicht weiterer Worte:
Was denkst du?