Bildmontagen werden ja schon lange erstellt. Das wollte ich natürlich auch mal probieren, resp. mein Wissen darüber ausbauen. Denn so kann man Personen an Orte reisen lassen, wo sie entweder noch nie waren, oder wo es schlichtweg zu umständlich und aufwändig wäre, das Foto vor Ort zu machen. So kann man Bildmontagen auch „Photoshop-Reisen“ nennen.
Da kam mir Armin als Model gerade recht: Als ehemaliger Bobfahrer und aktiver Leichtathlet bringt er einen imposanten Körper aufs Set. Armin brachte dann noch die Idee, statt „nur“ ein Sportbild zu machen, ihn auch mal als Cellist zu verewigen. Gesagt, getan…
Beim Cellospieler stellte ich mir ein atmosphärisches Bild vor, mit orangem Licht, wie man das von Strassenlampen her kennt. Mir war spätestens nach dem ersten Schuss bewusst, dass es bei diesem Bild schwierig werden würde, es dann vor einen anderen Hintergrund zu platzieren. Aber so lernt man ja dazu. Die Bilder mit Nebel, orangem Licht und grauem Hintergrund können eigentlich auch für sich selber stehen, aber ich wollte es dann doch wissen.
Neben meinem Studio steht ein weiteres altes Industriegebäude. Ich suchte da nach einem Sujet und fotografierte eine Wand ab. Dummerweise war der ganze Vorplatz vollparkiert, so dass mir eigentlich nur dieser Ausschnitt blieb. Und da war der Boden vor der Wand zu kurz/abschüssig, um genug aufs Bild zu nehmen, um Armin inkl. Koffer und Stuhl komplett zu platzieren. So mussten halt seine Füsse dran glauben… Doch wie gesagt: So lernt man…
Wichtig: Das Bild entstand bei Tageslicht. Und obwohl es nicht nötig war, machte ich fünf Belichtungen, um das Bild dann zu einem HDR-Bild zusammen zu rechnen. So wirkt das Bild dann gleich viel „dreckiger/schäbiger“. Und das war dringend nötig, da das Portrait ja sehr dunkel daher kam und irgendwie dann zum Hintergrund passen sollte.
Beim Bobfahrer befolgte ich dann einige Anweisungen aus einem Tutorial von Joel Grimes, was die Lichtführung und dann vor allem die Postproduktion anging. Als Hintergrund lud ich mir einen freien HDR-Hintergrund herunter.
Viele Ebenen später (s/w-Ebene mit farbiger vermischen, gaussscher Weichzeichner, Hochpassfilter, Entsättigung, Lichterebene usw.) entstand dann das folgende Bild:
Und hier noch zwei der Cello-Bilder, wie sie direkt im Studio entstanden sind, ohne Fotomontage:
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