003 - Der Umgang mit Niederlagen

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Jedes Mal, wenn wir uns präsentieren oder vorstellen, unsere Produkte lancieren, "entblössen" wir uns ein Stück weit. Entsprechend verletzend könne Absagen oder Nicht-Erfolg sein. Mit etwas Abstand können solche Niederlagen aber auch neue Wege aufzeigen. Wenn man sich mit Personal Branding beschäftigt, kann man den Eindruck gewinnen, dass alles ganz einfach wird, wenn man erst einmal "gebrandet" ist. Ich bin allerdings überzeugt, dass es Niederlagen weiterhin geben wird. Und das ist auch gut so.

Die Hölle auf 5000 Meter über Meer

Um meinen Punkt zu verdeutlichen, beschreibe ich in dieser Episode drei Beispiele. Das erste erlebte ich in Südamerika. Ich war auf einer Expedition auf den Aconcagua, den höchsten Berg Südamerikas. Zum Akklimatisieren wollten wir den Maipo, einen über 5000 Meter hohen Vulkan, besteigen. Diese Tour ging für mich gründlich in die Hosen und ich kam völlig erschlagen ins Hotel zurück - ohne ersten Gipfelerfolg. Ich war zwar enttäuscht, viel mehr aber völlig verunsichert, weil es dermassen schlecht lief und ich so erschöpft war.

In der Ruhephase im Hotel änderte ich dann meine Denk- und Herangehensweise und stand am Schluss als einer von dreien auf dem höchsten Gipfel. Hätte ich mit meiner "Taktik" am Maipo Erfolg gehabt, hätte es mich spätestens am Aconcagua verblasen. Dieser Schuss vor den Bug hat mich sehr viel gelehrt, das nicht nur beim Bergsteigen wichtig ist.

Schwieriger beruflicher Einstand

Als ich mich 2013 selbständig machte, wusste ich nicht genau, worauf ich mich einliess. Ich nahm alle Aufträge an, um Umsatz zu generieren. Schliesslich wollte ich nicht zu denen gehören, die bereits im ersten Jahr wieder aufgeben. So plante ich sogar, Neugeborene im Spital zu fotografieren. Ich rief dort an und bot meine Dienstleistung an. Das Personal war Feuer und Flamme, denn bisher schossen sie immer diese Bilder, hatten aber weder die Ausrüstung noch die Zeit dazu. Der damalige Kommunikationsverantwortliche forderte einen detaillierten Projektbeschrieb.

Ich konnte nicht glauben, dass dies bei so etwas Einfachem nötig sein sollte, war frustriert und erstellte keinen. Bereits einige Wochen später war ich ihm von Herzen dankbar. Denn auch wenn ich Kinder mag, wäre das überhaupt nichts für mich gewesen. Indirekt hat er mir also den Weg gewiesen.

Zu teuer, nicht richtig...

Mein drittes Beispiel dreht sich auch um den Beruf und etwas, das wohl alle kennen, die ihre Produkte oder Dienstleistungen anpreisen: Ich darf eine Offerte erstellen und erhalte dann eine Absage (wenn überhaupt). Diese Absagen schmerzen. Oft hinterfrage ich mich, meine Preispolitik und war am Anfang meiner Selbständigkeit geneigt, meine Preise zu senken.

Absagen schmerzen nach wie vor, auch auf persönlicher Ebene. Allerdings bin ich davon abgekommen, meine Preise zu hinterfragen. Diese sind fair und transparent. Ich habe andere Fixkosten und eine andere Ausrüstung als meine Mitbewerber, daher sind auch meine Preise anders. Zudem verfüge ich über Erfahrungen, die andere (noch) nicht haben. Dies alles ist etwas wert.

Niederlagen regen zum reflektieren an

Wie gesagt, Niederlagen schmerzen, enttäuschen. Und das werden sie wahrscheinlich bis ans Lebensende tun, vor allem wenn es etwas betrifft, das wir gerne machen. Aber sie sind sehr wertvoll, weil sie einen pushen können: mehr zu geben, zu hinterfragen, sich anders auszurichten, neue Ideen zu kreieren.

Ich glaube, dass alles einen Sinn hat. Dieser erschliesst sich vielleicht erst sehr viel später, aber mein Leben hat schon so viele Wendungen genommen, dass ich überzeugt bin, dass dem so ist.

Personal Branding kann helfen, sich selber "zu finden" und zu wissen, wer man ist und wofür man steht und brennt. Dies nach aussen zu zeigen, ist nicht ganz einfach. Gerne unterstütze ich Sie dabei und freue mich auf ein unverbindliches Beratungsgespräch.

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