Low Key Kunstturnerportraits

Personal Branding

Vor wenigen Wochen nahm der Schaffhauser Kunstturner Marco Walter an der Universiade 2019 in Neapel teil. Kurz zuvor war er bei mir im Studio und wir erarbeiteten einige spannende und eindrückliche Fotos.

Low Key schafft Spannung

Bevor wir das Studio in Dunkelheit tauchten, erstellten wir einige Businessfotos vor weissem Hintergrund. Einfach, neutral, ohne grosse Ablenkung. Sobald diese Bilder im Kasten waren, zog ich die dunklen Bühnenvorhänge, die ich an der weissen Hohlkehle montiert habe. So konnte ich sicherstellen, dass es kein unkontrolliertes Streulicht gab und ich das Licht gezielt steuern konnte. Kunstturner haben bekanntlich imposante Muskeln, und die wollten wir auch zeigen. Dabei sollte aber auch Spannung erzeugt und nicht alles gezeigt werden. Dies erreichte ich bei den ersten beiden Portraits mit einem Blitz.

Posen oder nicht posen – das ist die Frage

Portraits wirken oft gestellt. Dies kann verschiedene Gründe haben. Ich als Fotograf kann beispielsweise Vorstellungen von einem Bild haben, die mein Model nicht auf natürlich wirkende Weise umsetzen kann. Oder mein Model ist noch etwas verkrampft. Kommunikation und Offenheit können hier relativ rasch Abhilfe schaffen. Ebenfalls hilfreich ist es, wenn das Model sich in seiner/ihr vertrauten Welt bewegen kann. Und die Betonung liegt hier auf bewegen: Beim Bewegen haben wir weniger Zeit, uns Gedanken zu machen, wie wir wohl vor der Kamera gerade wirken. So entstehen zwar auch unvorteilhafte, aber eben auch viele sehr natürliche Fotos. Und die unvorteilhaften Bilder bleiben im Studio…

Kleine Accessoires ermöglichen Grosses

Ich bezweifle, dass Marco an meinen Ringen hätte turnen können (die sind an zwei Abschleppseilen aufgehängt), aber es reichte, um sich daran zu halten und „cool“ dazustehen. Was er dann mit den beiden kleinen Holzböcken auf dem Boden machte, versetzte bei jedem Bild ins Staunen. So klein sie auch waren, so gross war der Nutzen der Klötze bei den Bildern. Dank eines sehr tiefen Standpunktes konnte ich eine spannende Perspektive erreichen, die ein nicht alltägliches Bild eines Kunstturners ermöglichten. Die Bilder mit Ring und Holzböcken machte ich mit drei Blitzen: zwei von Hinten, um die Konturen zu zeichnen und einen von vorne, um das Gesicht aufzuhellen.


 

 

 

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