Datenverwaltung unter der Lupe

Die Datenverwaltung ist ein zwar nicht spannendes aber umso wichtigeres Thema für FotografInnen. Aktuell bin ich daran, meine gesamte Datenverwaltung zu überdenken und anzupassen. Gerne gebe ich hier einige Einblicke in meine Überlegungen.

Software für die Datenverwaltung

Für die Datenverwaltung auf dem Computer – oder dem Digital Asset Management – gibt es Programme, die speziell dafür ausgelegt sind. Bisher habe ich versucht, meinen gesamten Workflow auf möglichst wenige Programme zu beschränken. So setzte ich ursprünglich auf Aperture von Apple, wechselte dann zu Lightroom und ab Herbst 2017 auf Capture One. Seit Lightroom lagern meine Fotos auf externen Festplatten und sind referenziert. Das heisst, das Programm weiss, wo die Fotos sind, ohne dass die Bilder physisch im Katalog des Programmes lagern.

Capture One Katalog unbrauchbar

In Lightroom hatte ich einen ausgeklügelten Arbeitsablauf und mir gefiel das Datenmanagement. Meine Stichwörter hatte ich baumartig aufgebaut, konnte zu jedem Stichwort Synonyme eingeben und entscheiden, ob ein Wort mitexportiert werden sollte oder nicht.

Hier ein Beispiel:
Licht (Kategorie) -> Blitzlicht (Synonym: flash)
Die Kategorie setzte ich so, dass sie nicht exportiert wurde, dafür der Ausdruck inkl. Synonym.

Capture One war wesentlich schneller und vor allem für das „tethered Shooting“ direkt auf den Computer wesentlich besser als Lightroom. Also wechselte ich darauf und begann, die Entwicklung und Katalogisierung darin zu machen. Zwar kann ich die Stichwörter auch baumartig aufbauen, allerdings werden sämtliche Ausdrücke exportiert. Synonyme sind nicht möglich. Ebenfalls finde ich, dass der Katalog bei Capture One extrem langsam und schwerfällig wird. Mir scheint, das Programm hat seine Stärken bei den Sessions für einzelne Projekte. Dort ist es sehr stabil, schnell und zuverlässig. Sobald aber mehrere 10’000 Fotos in einem Ordner sind, wird die Arbeit mühsam. Die Arbeit mit den Exif-Daten (Verschlagwortung etc.) ist in meinen Augen auch suboptimal.

Datenstruktur

Aktuell bin ich daran, mir verschiedene Softwaren anzuschauen, die spezialisiert sind aufs Digital Asset Management (DAM). Zu diesem Punkt hat mich folgendes gebracht: Mein Speicherplatz wird knapp.

Bisher hatte ich meine Fotos nach Kunden geordnet. Jeder Kunde hatte einen Ordner, darin enthalten waren sämtliche Aufträge, die ich für den Kunden erledigen durfte. Dies macht insofern Sinn, als alle Daten an einem zentralen Ort zu finden sind. Nun ist es aber so, dass mein RAID mit 16TB Speicherplatz langsam aber sicher voll wird. Anstatt für relativ viel Geld zig Festplatten zu kaufen (ich hätte mindestens 6 grosse Festplatten gebraucht), entschied ich mich, ein Langzeit-Archiv anzulegen: Eine Festplatte, gespiegelt auf eine zweite (beide im Computer) und dann noch auf eine externe Festplatte gespiegelt, die ich zuhause lagere.

Ich will nur die neuesten Fotos der letzten zwei oder drei Jahren in meinen RAIDs halten und den Rest archivieren. Da meine Daten aber nach Kunden geordnet sind, kann ich die Fotos aber nicht so einfach verschieben. Das heisst, dass ich nun alle Fotos chronologisch ordne und so die älteren Aufträge ins Archiv schiebe.

Ordner sinnvoll beschriften

Momentan beschrifte ich also sämtliche Auftragsordner neu. Um die Chronologie einzuhalten, beginnen die Ordnernamen alle mit JJMMTT (Jahr, Monat, Tag). Für heute also 191023. Damit ich direkt sehe, worum es im Ordner geht, folgt dann ein Kürzel: STU für Studio, LOC für Location, HOC für Hochzeit usw. Anschliessend folgt der Name des Kunden, gefolgt vom Auftrag (z.B. Portraits). Sobald ich alles umbenannt habe, kann ich dann die Jahresordner (z.B. 2013) einfach ins Archiv ziehen.

DAM Software gesucht

Wie gesagt bin ich nun auf der Suche nach einer Software, die mit grossen Datenmengen umgehen kann. Capture One kann das nach meinen bisherigen Erfahrungen nicht. Lightroom kann das, hat in meinen Augen aber einen Nachteil: Sollte ich eines Tages (wieso auch immer) entscheiden, dass ich die Abolösunge von Adobe nicht mehr will, habe ich keinen Zugriff mehr auf meine Datenbank. Und für solch eine zentrale Aufgabe wie mein Archiv will ich keine Abosoftware mehr einsetzen.

Aktuell teste ich Photomechanic 6 plus. Dieses Programm ist noch in der Betaphase, kann aber getestet werden. Da ich Photomechanic einsetze, um meine Bilder zu verschlagworten, Copyright und GPS-Koordinaten zu setzen (dieses Programm kann das viel besser als Capture One), kenne ich es ein bisschen und versuche nun, mit der DAM-Version klarzukommen. Als Alternative habe ich noch iMatch gefunden und mich eingelesen, allerdings habe ich das Programm noch nicht getestet. Spannend finde ich dort die Möglichkeit, auch Filme, Audiofiles und PDF etc. managen zu können.

Sobald ich in meinem Prozess weiter bin, schreibe ich gerne einen neuen Post dazu.

2 Kommentare

  • Hi Patrick
    Ich stehe zurzeit vor der gleichen Herausforderung. Hast du in der Zwischenzeit eine Lösung für das Problem gefunden?
  • Hallo Pascal
    Welches Problem meinst du genau? Bei mir sieht es mittlerweile so aus:
    Datenablage auf diversen Festplatten, aktuell noch Drobo RAIDs. Die letzten drei Jahre sind dabei auf meinem Drobo 5D (via USB), das jeden Abend auf mein Drobo 5N2 (NAS) gesichert wird. Dieses spiegle ich jeden Abend zu mir nach Hause via VPN-Tunnel.
    Die Bilder, an denen ich arbeite, sind auf einem internen SSD-Laufwerk, das ebenfalls jeden Abend temporär auf dem NAS gesichert wird. So habe ich immer ein Offsite-Backup meiner aktuellen Daten.
    Alle Fotos, die älter als 3 Jahre sind, lagern auf einer internen Festplatte, die intern noch auf eine zweite gespiegelt ist. Diese Fotos habe ich zusätzlich auf einer externen Festplatte gesichert, die zu Hause liegt.

    Die Verwaltung der Fotos mache ich mittlerweile mit Photo Supreme, da iMatch bei mir nicht funktioniert hat. Das war unglaublich langsam.

    Hilft dir das weiter?
    LG

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